Notfallplan! Was ist eigentlich, wenn mir etwas passiert?

Notfallplan! Was ist eigentlich, wenn mir etwas passiert? Im Bekanntenkreis hatte ich nun schon öfters den Fall, dass es einen schweren Unfall oder gar Todesfall gab. Am Ende stehen die Hinterbliebenen vor einem Scherbenhaufen – meist wenn es den Mann traf, und dieser die Verwaltung von üblichen Tagesgeschäften übernommen hatte (Versicherungen, Vermögensaufbau, Kontoführung, etc.). Umso wichtiger ist es, eine Notfalldokumentation parat zu haben! Ich möchte kurz darauf eingehen, was ich selbst als wichtig erachte.

Da stehen wir nun, eine fiktive Mutter mit 2 Kindern. Der Mann leider in jungen Jahren plötzlich unter tragischen Umständen verstorben. Er managte alles, was leider viele Frauen und Mütter auch heute noch nicht so gerne machen – Finanzen, Versicherungen, Vermögensaufbau, Vorsorge (natürlich kann die Rollenverteilung auch umgekehrt sein!). Die Trauer sitzt noch tief, und schon wird die Mutter mit Behördenkram genervt. Schließlich will alles weiter bezahlt und informiert werden. Eigentlich ein Trauerspiel – leben wir doch heute in einer digitalen Welt, in der vieles so einfach Automatisierbar wäre.

Auch mir ist bewusst geworden, dass ein solcher Fall bei uns eintreten kann. Auch bei uns ist es so, dass hauptsächlich ich mich um Finanzen, Vorsorge, Vermögensaufbau und Versicherungen kümmere. Meine Frau würde von heute auf morgen vermutlich recht „planlos“ dastehen. Nicht weil Sie „dumm“ ist oder sich dafür gar nicht interessiert, sondern weil wir einfach alles kurz mündlich besprochen haben – wenn überhaupt – und ich ein, für mich logisches, Konstrukt gebaut habe, das für Sie aber gar nicht logisch ist. Das bringt mich in die Lage über eine Notfalldokumentation nachdenken zu müssen und zu erstellen.

Was gehört eigentlich in eine solche Dokumentation rein?

  • Bilder! Bilder! Bilder! Bilder! Nichts ist einfacher und Verständlicher wie eine schöne Grafik, die erstmal einen großen groben Überblick schafft. Ich habe exemplarisch mal ein Schaubild gezeichnet. Dafür nutze ich https://www.draw.io/ – die .xml Dateien kann ich mir abspeichern, wieder hochladen und editieren, als PDF/PNG/JPG exportieren. Unschlagbar.

  • Vollmachten einsammeln und unterschreiben – für alles, was man so hat, bspw.:
    • Banken
    • Versicherungen
    • Vorsorgeverträge  (ggf. als Bezugsberechtiger eintragen lassen)
    • Verträge
  • Sämtliche Logins zu Webseiten dokumentieren (URL, Username, Passwort). Manchmal dauert ein Vorgang mit Vollmachten „ewig“ – da ist man mit den Logins schneller unterwegs, um z.B. an Geld zu kommen (ob das aber nach offiziellem Todesfall „legal“ ist, kann ich nicht beurteilen! Hierzu bitte einen Anwalt konsultieren)
  • Alle Verträge / Versicherungen / etc. kurz beschreiben, wofür diese da sind, und evtl. wichtige Informationen hinzufügen (z.B. bei Kündigung dies und das beachten!)Als Template habe ich mir folgendes zurechtgelegt:
    • Name: Sparkasse
    • Art: Girokonto
    • Für was: Primärkonto, alle Gehälter gehen hier ein, sämtliche Fixkosten (Lastschriften, Daueraufträge) raus
    • Webseite: https://www.sparkasse.de
    • Login-Username: 12345789
    • Login-Passwort: Eins2dr3i4
    • Sonstiges: blablabla
  • Kostenplan/Haushalsplan erstellen – wann gehen welche Gelder ein, und wann muss was bezahlt werden. Hierzu hatte ich in „Sparen – wie spare ich im täglichen Leben“ bereits eine Excel-Liste zur Verfügung gestellt, in der genau diese Punkte ersichtlich werden. Hier nochmal zum Download: Budget-Jahresplanung-Template-Download-Link

Danach natürlich noch mit der Frau/Mann durchsprechen, ob für sie das Verständlich ist. Die Dokumente sollten digital und physikalisch an sicheren Orten aufbewahrt werden (gerade wegen der Passwörter): Bankschließfächer, Feuerfeste Koffer, Spezielle USB-Sticks mit Verschlüsselung etc.

Selbstverständlich dran denken, die Dokumentation UP TO DATE HALTEN!

Mehr fällt mir zu dem Thema gerade nicht ein, ich denke die Message was ich erreichen will ist angekommen, wenn auch noch einige Beispiele fehlen, denn jeder hat ein anderes Konstrukt, und man kann nicht an alles denken.

Ein Gedanke zu „Notfallplan! Was ist eigentlich, wenn mir etwas passiert?

  • Georg
    5. Juli 2017 um 12:18 Uhr

    Ich habe Glücklicherweise eine Frau, die sich auch um vieles kümmert, über alles Bescheid weiß und sich auch damit auskennt.

    Was ich in meiner Notfallplanung auch noch drin habe ist eine Vollmacht für alle meine Online-Konten bei Facebook, Twitter, … in denen ich verfüge dass meine Frau auf alles Zugriff haben wird und sie die absolute Vollmacht über alles haben soll… Wer weiß ob’s was bringt.

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