Trennung von Übersee Diensten Teil 1: Daten-Cloud „ByeBye Dropbox – Hi Owncloud 6.0.0a“

Wie in diesem Artikel (klick) bereits angedeutet, möchte ich etwas mehr Kontrolle über meine Daten erlangen, sprich auf welchen Servern diese Daten liegen und wer darauf ohne mein Wissen Zugriff haben könnte. Beginnen werde ich, Dropbox lebewohl zu sagen, und mit Owncloud meine eigene Cloud in einem deutschen Rechenzentrum aufzubauen.

In diesem Teil geht es explizit um Daten wie Fotos, Filme, Musik, Textdokumente etc.

Voraussetzung

Ich habe mich für den Webhoster all-inkl.com entschieden. Der Hoster bietet nur Webspace und (für meinen Geschmack überteuerte) Root-Server an. Das was all-inkl allerdings anbietet, ist allererste Sahne. Meine Wahl fiel auf das „All-Inkl PrivatePlus“ Webspace-Paket. Kurzum beinhaltet es:

  • 100GB Festplattenspeicherplatz (perfekt für die eigene Cloud)
  • 5 inklusiv Domains
  • Traffic-Flat
  • 1000 E-Mail-Postfächer
  • IMAP und POP3
  • PHP, Perl
  • 25 MySQL Datenbanken
  • 25 CronJobs
  • SSL-Proxy
  • E-Mail Virenfilter und E-Mail Spamfilter
  • DNS Einstellungen
  • DDNS (dynamisches DNS)
  • 24 h Hotline (keine überteuerte Servicehotline, sondern zum Ortsgespräch Tarif)
  • Rechenzentren stehen in Deutschland (Dresden) (KLICK)

Installation und Konfiguration von Owncloud

Die Installation geht relativ schnell vonstatten.

  1. Über das all-inkl Kundencenter muss eine MySQL Datenbank erstellt werden(selbsterklärend).
  2. Ich habe mir eine Sub-Domain für Owncloud angelegt: sub.domain.de, die einen eigenen Ordner zugewiesen bekommen hat. Zum Beispiel /owncloud. Hier ist darauf zu achten, die Option „SSL Proxy aktiv“ von „Nein“ auf „Ja“ umzustellen. Dies wird später benötigt, um den Owncloud Zugriff über SSL zur Verfügung zu stellen, und damit auch von „öffentlichen“ Computern auf seine Cloud zugreifen zu können. Dies gilt auch, wenn man sich mit dem Handy in fremden WLAN Netzen befindet und Daten aus der Owncloud nutzen möchte.
  3. In diesen Ordner habe ich via FTP den Owncloud Web-Installer hochgeladen (https://download.owncloud.com/download/community/setup-owncloud.php)
  4. Den Ordner dann über das Webinterface von all-inkl dem PHP-User rekursiv übertragen (dies wird rechtetechnisch benötigt).
  5. Den Installer aufrufen über http://sub.domain.de/setup-owncloud.php
  6. Im ersten Schritt klicken wir direkt auf „next„.
  7. Im nächsten Schritt wird nach einem Unterordner gefragt. Ich halte Datentrennung (Installation + Nutzungsdaten) immer für Sinnvoll und habe mich daher für den Unterordner „owncloud“ (default) entschieden. Next (dieser Schritt dauer ein paar Sekunden)
  8. Wir bekommen mitgeteilt, dass die Owncloud erfolgreich installiert wurde. Next.
  9. Nun müssen wir ein Administrator Konto anlegen. Gebt hier euren gewünschten Benutzernamen und euer gewünschtes Kennwort ein. Unter den Daten ist zudem noch ein kleiner unscheinbarer Link „Fortgeschritten“. Hier klicken wir nochmals drauf. Das Datenverzeichnis möchte ich ebenfalls in einen Separaten Ordner haben, und ändere daher den vorgegeben Ordner „/www/htdocs/<allinkluser>/cloud/owncloud/data“ in „/www/htdocs/<allinkluser>/cloud/data“. Danach wählen wir noch als zu nutzende Datenbank „MySQL“ aus und tragen die Daten von der erstellen MySQL Datenbank in Schritt 1 ein. Kurze Erklärung warum MySQL: Viele Plugins möchten MySQL. Damit erspart man sich später beim Ausbau seiner Cloud einiges an Ärger. Installation abschließen.
  10. Damit ihr jetzt nicht die Adresse http://sub.domain.de/owncloud aufrufen müsst, solltet ihr im All-Inkl Kundeninterface die Subdomain umbiegen von „/cloud“ auf „/cloud/owncloud“. Damit könnt ihr nun gemütlich http://sub.domain.de aufrufen, und es erscheint die Loginpage von Owncloud.

Soviel zur Installation.Theoretisch könnten wir jetzt die Cloud aktiv nutzen. Allerdings müssen wir nun etwas tricksen, um SSL dauerhaft zu aktivieren, und den normalen HTTP Zugriff zu unterbinden

SSL Konfiguration

(dank an den cy-man Blog)

  1. In die .htaccess Datei unter /cloud/owncloud/.htaccess tragen wir nun folgende 3 Zeilen am Ende der Datei ein:
    RewriteRule .* - [env=REMOTE_USER:%{HTTP:Authorization},last]
    php_flag magic_quotes_gpc off
    php_value magic_quotes_gpc off
  2. In der config-Datei /cloud/owncloud/config/config.php schreiben wir entsprechend folgende Zeilen in die Konfigurationsdatei (lediglich „overwritewebroot“ müsst ihr für euch anpassen. Der / ist wichtig!):
    'overwritehost' => 'ssl-account.com',
    'overwriteprotocol' => 'https',
    'overwritewebroot' => '/sub.domain.de',
    'overwritecondaddr' => '^85.13.128.137$',
    'forcessl' => 'true',

Da wir alle Dateien dem PHP-User zugewiesen haben, ist das ganze jetzt ein bisschen Rechtegefrickel – aber nichts, was uns aufhalten könnte. Um eine Datei zu Bearbeiten (ich erledige dies über den WebFTP Client im All-Inkl. Kundencenter), setzt ihr die Konfigurationsdatei via chown auf euren Webspace-User, Editiert die Datei, und ändert den Besitzer (chown) wieder auf den PHP-User.

Nette Anleitungen hierzu von All-Inkl:
Change-Owner: http://all-inkl.com/wichtig/anleitungen/programme/ftp/all-inkl.com-webftp/besitzrechte-aendern-chown_380.html

Damit hätten wir nun SSL erzwungen. Keine Sorge, dass sich beim Aufruf eurer Domain (http://sub.domain.de) sich diese in https://ssl-account.com/sub.domain.de umwandelt. Dies ist der SSL-Proxy von All-Inkl. Alternativ könnt ihr natürlich einige Euro’s in die Hand nehmen, und euch ein eigenes Zertifikat ausstellen lassen (ab 99 EUR / Jährlich).

Installation Client

    • Apple: KLICK (0,89 EUR)
    • Android: KLICK (0,79 EUR)
    • Windows Phone: Gibt es noch nicht.

Für alle Installationen müsst ihr als Serveradresse folgendes eingeben: https://ssl-account.com/sub.domain.de/ und eben euren angelegten Accound.

Anmerkung: Bei Dropbox funktioniert der (halb-) Automatische Fotoupload ohne Probleme. Bei der Owncloud Android App, ist dieser bereits integriert. In der aktuellen iOS Version gibt es noch keinen halbautomatisierten Fotoupload!!

Migration Dropbox Daten zu Owncloud

Hieran kämpfe ich derzeit noch. Es ist zwar möglich, über das Owncloud-Modul „External File Storage“ die Dropbox in die Owncloud einzubinden, allerdings werden dabei nicht die Daten von der Dropbox in die Owncloud kopiert, sondern nur „Simuliert“. Es fühlt sich zwar so an, als seien die Daten da, sind sie aber nicht. Sehr schade, denn dies bedeutet, dass ich meine Dropbox-Daten händisch zu Owncloud hochladen muss. Bei einem 2 Mbit Upload und 22 GB Daten sind das immerhin fast 23 Stunden. Das ginge möglicherweise auch schneller. Wer hier einen besseren Vorschlag hat, der möge sich via Kontaktformular oder via Kommentar äußern 😀

Ein Gedanke zu „Trennung von Übersee Diensten Teil 1: Daten-Cloud „ByeBye Dropbox – Hi Owncloud 6.0.0a“

  • Bastian
    1. Januar 2014 um 17:03 Uhr

    Hallo,
    in meinem Blog hatte ich geschrieben, dass ich vor einiger Zeit von Dropbox zu ownCloud gewechselt bin. Das war auch tatsächlich so – allerdings bin ich nach kurzer Zeit wieder zu Dropbox.
    Hintergrund war schlicht die Tatsache, dass mir ownCloud zusehr „beta“ rüber kam: Manchmal ging der Sync nicht, hat lange gedauert und – das ärgerlichste – der ownCloud-Client (1.4 – 1.5) hat bei mir durchgehend 1 Prozessorkern auf 100% beansprucht und quasi ständig geprüft, ob sich Dateien geändert haben.
    Vor wenigen Tagen habe ich mir dann ownCloud 6 angesehen, installiert, und testweise meine Dropbox-Daten (etwa 7 GB) reingeschoben. Hoster ebenfalls All-Inkl, Datenbank-Test mit SQLite und MySQL.
    Das Ergebnis war/ist schlicht ernüchternd: Ich pflege einen PortableApps-Ordner, in dem sich zu diesem Zeitpunkt etwa 4,5 GB und knapp 36.000 Dateien befunden haben. Den Sync habe ich von einem durchlaufenden Notebook mit einer 2MBit-Up-Leitung angestoßen. 3 Tage später waren schon 1,5 GB hochgeladen […]
    Mir ist dabei aufgefallen, dass zwar der Upload erwartet „schnell“ geht, es jedoch immer knapp 10-30 Sekunden dauert, bis ownCloud „zur nächsten Datei springt“ um sie hochzuladen.

    Daraufhin habe ich meine PortableApps aussortiert, und die, die wenig genutzt werden, in ein RAR komprimiert, sodass ich am Ende auf 2,5 GB und nur 5000 Dateien gekommen bin. Dieser Sync ging dann auch tatsächlich schneller; trotzdem finde ich es ärgerlich: Bei Dropbox wirft man einfach irgendetwas rein, und gut ist. Bei OwnCloud musste ich mich seit Beginn mit Debug-Logs vom Client, Rechte auf dem Server, komischen Phänomenen (aktuell bekomme ich alle 5 Minuten die Meldung, dass OutlookSignature.exe und eine weitere Datei (eine *.lnk) auf dem Server aktualisiert wurden…) und so weiter rumschlagen.

    Ich werde es nun mal wieder etwas testen und zumindest in den aktuellen Versionen scheint diese 100%-Auslastung eines Kerns von owncloud.exe nicht mehr aufzutreten…

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